Eine Reise mit Expeditionscharakter an Bord der Ocean Diamond

Unsere Anreise

Als wir am 23. August 2018 an Bord der Ocean Diamond gingen, ging für mich ein ganz großer Traum in Erfüllung. Unser Ziel war Grönland – ein Land das ich bisher nur aus Reisedokumentationen kannte. Abenteuerlich war bereits die Anreise: Wir flogen in die Isländische Hauptstadt Reykjavik und anschließend weiter nach Kangerlussuaq, dem internationalen Flughafen von Grönland. Kangerlussuaq ist am Ende eines langgezogenen Fjords gelegen, relativ geschützt und nahe am Inlandeis. Es gibt dort nur einige wenige Baracken und die ca. 480 Einwohner arbeiten entweder für den Flughafen oder sind Jäger. Angekommen in Kangerlussuaq fuhren wir mit einem Bus aus den 1970er Jahren weiter in Richtung Schiff. Den zum Teil steilen Feldweg zum „Hafen“ schafften wir nur im ersten Gang.

Die Ocean Diamond

Nach einer Einweisung in das Tragen unserer Schwimmwesten ging es per Zodiac weiter an Bord der Ocean Diamond. Von unserem Schiff waren wir sofort angenehm überrascht. Die Ocean Diamond ist zwar ein etwas älteres "Semester", aber gut in Schuss und durchaus vergleichbar mit einem Kreuzfahrtschiff, auch wenn es für die maximal 200 Passagiere natürlich nicht das Freizeitangebot gibt, wie es auf großen Schiffen der Fall ist. Auch unsere Kabine gefiel uns sehr gut.

Grönland – ein Land voller Überraschungen

Grönland ist die größte Insel unserer Erde und ein autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark. Die Nordküste des Landes ist nur 710 km vom Nordpol entfernt. Rund 80% des Landes bestehen aus dem ewigen Inlandeis, lediglich die übrigen 20% der eher küstennahen Regionen sind bewohnbar und je nach Jahreszeit teilweise eisfrei. Straßen, die einen Ort mit dem anderen verbinden, so wie wir es gewohnt sind, gibt es in Grönland nicht. Alle Städte und Orte liegen für sich und sind lediglich per Schiff oder Flugzeug bzw. Hubschrauber zu erreichen. Die größte Stadt Grönlands ist Nuuk, die Hauptstadt des Landes mit rund 17.000 Einwohnern. Daneben gibt es noch ein paar wenige größere “Städte“, was in Grönland rund 5000 Einwohner bedeutet – alles andere sind kleinere Ortschaften und Siedlungen. Ursprünglich waren alle Grönland-Inuit Jäger, Fischer und Sammler und auch heute noch gehören Jagd und Fischfang für viele Familien als wichtige Zusatzversorgung und Bestandteil des traditionellen Lebens zum Alltag dazu. Die dänische Regierung wollte ab Ende der 1950-er Jahre den Inuit Gutes tun und stellte Ihnen einen festen Wohnsitz mit Heizung und fließendem Wasser zur Verfügung. Die Freiheit liebenden Grönländer fühlten sich durch diese Maßnahme jedoch eher entwurzelt. Das Leben in den modernen Wohnblocks war Ihnen fremd und die Umstellung auf das westliche Leben ging zu schnell vonstatten, so dass soziale Probleme nicht ausblieben. Gerade die Jugend Grönlands kämpft mit diesen Gegensätzen: auf der einen Seite Großeltern, die noch in Erdhäusern lebten und Väter, die traditionell als Jäger und Walfänger ihre Familie ernährten und auf der anderen Seite das digitale Zeitalter und die westliche Lebensart.

Grönland ist ein faszinierendes Land voller Schönheiten. Ich denke, die Bilder sprechen für sich!